Leben unter Raketen und Bomben

Die erneute Eskalation des Krieges im Nahen Osten ist natürlich auch an beiden Schulen spürbar. Vor dem israelischen Angriff auf den Iran waren die kriegerischen Auseinandersetzungen auf den Gazastreifen konzentriert. Nach dem gegenseitigen Raketen- und Dronenbeschuss müssen die Lufträume über Jordanien und Libanon immer wieder gesperrt werden.

Die innenpolitische Situation im Libanon hat sich aber soweit stabilisiert, dass wieder einiges zum Laufen kommt. Der Schulbetrieb und die Lehrlingswerkstätten an der JLSS sind wieder im Normalbetrieb. Die neue Direktorin, Odette Haddad Makhoul, ist sehr darauf bedacht, dass sich die 318 Kinder wohlfühlen. Als Entgegenkommen für die muslimischen Kinder hat sie den Schulbeginn während dem Ramadan am Morgen um eine Stunde verschoben, weil das muslimische Frühstück in diesem Monat etwas ausgedehnter ist. Ende Mai konnte auch das Orgel Friedenskonzert durchgeführt werden, das als Abschluss des Wirkens von George Haddad geplant gewesen war. Als kleine Überraschung war dann auch der pensionierte Direktor anwesend. Ihm hat der Nahostverantwortliche des ems, Dr. Uwe Gräbe, eine Verdienstmedaille als Dank für sein 18 jähriges Wirken an der JLSS überreicht.

Jordanien wurde bis jetzt nicht in das Kriegsgeschehen hineingezogen. Die TSS ist indirekt, über die die Anglikanische Kirche mit Sitz in Jerusalem (Trägerkirche der Schneller Schule) mit der humanen Tragödie im Gazastreifen konfrontiert. Sie betreut dort ein Spital und verschiedene christliche Gemeinden.

An der Schule selber läuft alles optimal. Die renovierten Internatsräume für 3 Familien konnten Ende Mai planmässig eingeweiht werden. Finanziert wurde der totale Umbau vom Deutschen Verein für die Schneller Schulen (EVS) und der Würtembergischen Landeskirche, deren Vertreter beim Einweihungsfest vor Ort waren.

Kurz davor durfte der Direktor, Khaled Freij, für seine Arbeit an der Schneller Schule den königlichen Unabhängigkeitsorden erster Klasse in Empfang nehmen. Das ist eine unerwartet hohe Ehrung der Arbeit an der Schneller Schule. Herzliche Gratulation. Und dann sei noch erwähnt, dass die Renovationsarbeiten Gästehaus, für die unser Verein Fr. 32‘485.- zur Verfügung gestellt hat, sind in vollem Gang. Auch dort muss noch vieles auf den heutigen Stand gebracht werden. So soll auch ein Konferenzraum eingerichtet werden.

Auch an der TSS wird sehr viel für das Wohlbefinden der Kinder gemacht. Durch die neuen Ausbildungslehrgänge und die musikalische Förderung der Schulkinder wird  die Schneller Schule auch in einer breiteren Öffentlichkeit wieder bekannt.

Möge Gottes Segen die beiden Schulen auf ihrem Weg des friedlichen Zusammenlebens weiterhin begleiten und vom Kriegsgeschehen fernhalten. Unsere finanzielle Unterstützung ist dabei eine unentbehrliche Stütze. Ganz herzlichen Dank allen Spenderinnen und Spendern. Neumitgileder im Verein sind sehr willkommen (siehe Beitrittsformular).

Mit herzlichen Grüssen,

                                                                           Ursus Waldmeier, Präsident des SVS