Ohan Dourjan, Dirigent und Komponist

Am 6. Januar 2011 ist Ohan Dourian, Dirigent und Komponist gestorben. Er war einer der letzten Zöglinge und Lehrer des Syrischen Waisenhauses in Jerusalem.

Ohan Dourjan

Foto:Anne-Kristin Mai, Leipzig ( akh.mai@web.de)

1922 als Howhannes Chatchadourian im armenischen Viertel in Jerusalem geboren, wächst er mit zehn Geschwistern auf. Sein Vater ist Schreinermeister. Mit sechs Jahren kommt er als Zögling ins Galiläische Waisenhaus Nazareth und erhält den Schülernamen Hanna Chascho. Aufgrund seiner besonderen Begabung holt die Familie Schneller ihn bald nach Jerusalem. Dort erlernt er das Spiel auf der Blockflöte und dem Harmonium. Schon 1938 unterrichtet er seine Mitschüler in Deutsch, Arabisch und Englisch und studiert im Jüdischen Konservatorium die Fächer Dirigieren, Orgel und Komposition. 1945 dirigiert er zum ersten Mal das Rundfunkorchester in Jerusalem. Hermann Schneller schickt ihn zu weiteren Studien nach Zürich und Herbert von Karajan vermittelt den jungen Mann zu Dirigaten nach Berlin und Wien. Unter dem Namen Ohan Dourian erobert er alle namhaften Konzertstätten Europas. Mit insgesamt 110 Orchestern arbeitet er zusammen. Seine besondere Liebe gilt dem Gewandhausorchester Leipzig. Noch im Alter von 80 Jahren beruft ihn das Moskauer Sinfonieorchester Stas Namin zum Chefdirigenten. Als Komponist hinterlässt Ohan Dourian viele Lieder, Orchesterwerke.

Die Grundlagen für dieses reiche Leben legten die Familie Schneller und die Lehrer im Syrischen Waisenhaus, insbesondere der Oberlehrer Leonhard Bauer. Sie förderten nicht nur seine Gaben, sondern brachten ihm auch Disziplin und Fleiß bei. Außerdem vermittelten sie ihm eine christliche Erziehung und einen unerschütterlichen Frohsinn. Ohan Dourian wurde im Pantheon der armenischen Metropole bestattet.

Lesen sie hier den Artikel zu Durjan aus der Armenisch-Deutschen Korrespondenz (ADK): Ohan Dourian-Sein Leben

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