Schulen und Ausbildungsmöglichkeiten

Araber rühmen sich oft, wie gerne sie ihre Kinder haben und dass das Familienleben soviel besser sei als im Westen. Wenn man hier lebt, ist man oft erstaunt, wie wenig diese Liebe Ausdruck in praktischen Details wie Sicherheitsvorkehrungen für Kinder in Haus und auf der Strasse findet. Kinder nehmen grundsätzlich in allen Bereichen Anteil am Leben der Erwachsenen teil. Es gibt in der Familie wenige speziell für Kinder geplante Aktivitäten. Freizeitangebote existieren in der Bekaa so gut wie gar nicht.

Die Jugend im Alter von 5 – 24 Jahren macht etwa 40% der libanesischen Bevölkerung aus. Die größten Probleme mit welchen die Jugend konfrontiert wird sind die Möglichkeiten für gute handwerkliche Ausbildungen und Arbeitsplätze. Es besteht eine große Lücke zwischen öffentlicher und privater Schulausbildungsmöglichkeiten. 95% der Kinder besuchen die Primarschule und es besteht die Möglichkeit, zur Schule zu gehen. Das Problem das Kinder und Jugendliche betrifft, ist deshalb nicht die Möglichkeit zur Schule zu gehen, sondern die Qualität der Schule.

Arbeitslosigkeit

Die Arbeitslosigkeit unter jungen Menschen ist grösser als die der gesamten Arbeitnehmer. Unter Frauen herrscht mit 34% eine grössere Arbeitslosigkeit als unter Männer mit 20%.
Interessanterweise ist die Arbeitslosigkeit für die 20 – 25 jährigen, besser Ausgebildeten höher für diejenigen, die bloss eine Grundschulausbildung genossen haben. Trotzdem ist es schwierig, qualifizierte und gut ausgebildete Arbeiter zu finden. Arbeitslose Jugendliche sind nicht über den Arbeitsmarkt und offene Stellen informiert. Die Jungen absolvieren oft Ausbildungen, die auf dem Arbeitsmarkt nicht gefragt sind.
Eine Universitätsausbildung wird kulturell einer guten Berufsausbildung immer vorgezogen, auch wenn es dafür keine Arbeitsstellen gibt. Eine Handwerkliche Ausbildung ist immer die zweite Option.

Berufsausbildungen und ihr Ruf im Libanon sollten dringend verbessert werden. Das Leben ist ganz einfach noch gefährlicher hier, wenn das Auto nicht richtig geflickt wird, die Stromkabel nicht professionell verlegt werden oder das Essen nicht richtig zubereitet wird und Krankenschwester keine Ahnung von ihrer Arbeit hat.