Zwischen Abbruch und Umbruch, Bangen und Hoffen
Der Sturz des Gewaltregimes von Baschar al-Assad ist nach dem Massaker der Hamas das zweite Erdbeben, das den Mittleren Osten erschüttert hat. Alle vertrauten Machgefüge sind ins Wanken geraten. Niemand weiss, wie die Zukunft aussehen wird. Alle hoffen auf Erleichterung im alltäglichen Leben.
Mitten in diesem politischen und menschlichen Trümmerfeld stehen die zwei Schneller Schulen da wie kleine Oasen oder umfriedete Gärten. Die JLSS in der Bekaa, die unter starkem Einfluss der Hisbollah steht, ist bis jetzt unbeschadet durch die israelischen Bombardements in der südlichen Gegend davongekommen. Die neugewählte Leiterin, Frau Odette Haddad Makhoul, tut ihr Bestes, um den Kindern etwas Normalität und Lebensfreude in ihren Alltag zu bringen. So wurde an der Schule ein Herbstfest mit der Farbenvielfalt in der Natur gefeiert und auch dem Barbaratag wurde ein festliches Gewand geschenkt. Weihnachten steht vor der Tür und das erfüllt wohl auch die Schule mit der Hoffnung auf eine lichtvollere Zukunft im ihrem Heimatland, das politisch und wirtschaftlich ganz am Boden liegt. Unsere finanzielle Hilfe ist dringender, denn je, da kaum noch eigene Einnahmen generiert werden können, weder durch Schulgelder noch durch Werkstatteinnahmen.
Die TSS in Jordanien ist wenig berührt von den Epizentren der beiden «Erdbebenherde». Das Leben an der Schule nimmt hier seinen gewohnten Lauf. Beim Schulbesuch Ende November wurde ich Zeuge des Umbaus der ersten drei Familieneinheiten des Schülerinternates. Das über 60 Jahre alte Gebäude muss komplett saniert werden, was ohne das fast millionenschwere Engagement des deutschen Hilfsvereins unmöglich wäre. Für die Innengestaltung der Räume hat der Direktor Rev. Khaled Freij die Internatsschüler mitreden lassen. Durch die Bauarbeiten ist die Arbeit der zum Teil auch neuen ErzieherInnen zusammen mit zwei neuen deutschen Volontärinnen etwas aufwändiger geworden. Unser Hilfsverein konzentriert sich auf die Hilfe bei kleineren Projekten und bei der Finanzierung von LehrerInnen und InternatsleiterInnen, was dringender geworden ist, weil sich ein Geldgeber aus Amerika zurückgezogen hat. Mit der Neuausrichtung der Schule ist auch die TSS auf dem Weg in eine verheissungsvolle Zukunft.
Im Namen des Vorstandes danke ich allen Spenderinnen und Spendern für jede Gabe zugunsten der benachteiligten Kinder an beiden Schulen. Mit einer Vereinsmitgliedschaft zeigen Sie ihre Solidarität mit der Erziehung zum friedlichen Zusammenleben der Religionsgemeinschaften im Wirkungsgebiet vom «Friedefürst». Legate wären ein besonders beglückendes Weihnachtsgeschenk zugunsten der beiden Schulen.
Ich wünsche allen ein gesegnetes Weihnachtsfest und ein friedvolles Neues Jahr,
Ursus Waldmeier, Präsident des SVS