Weihnachten in kriegsversehrter Umgebung

 Unweit der Geburtsstätte von Jesus herrscht Zerstörung von Familien und Gebäuden. Hass macht die Menschen auf allen Seiten blind. Alle aber sind Menschen, die leben wollen, inmitten von Menschen, die leben wollen (Albert Schweitzer). In Solidarität mit den Opfern auf beiden Seiten haben die Kirchen im Nahen Osten beschlossen, dieses Jahr auf alle zur Schau getragenen Weihnachtsdekorationen zu verzichten.

So ist der Weihnachtsbaum bei der TSS in Amman anstelle vom üblichen Lichterschmuck mit einem grünen Tuch umhüllt. Einzig hinter verschlossenen Türen in den Kirchen drinnen darf ein bescheiden geschmückter Christbaum und eine Krippe aufgestellt werden.

In der Geburtskirche von Bethlehem haben die einheimischen Gemeindeglieder eine Krippenlandschaft mit Trümmern von zerstörten Gebäuden aus dem Gazastreifen gestaltet. Genau dort, bei den heimatlos gewordenen oder verschleppten Familien, würde die Geburt Jesu heute geschehen, so haben es die kirchlichen Würdenträger formuliert.

Für die Direktoren beider Schulen ist es äusserst delikat zu handhaben, dass nicht einseitige Stellungnahmen oder Propaganda unter den Schülern zu unliebsamen Zusammenstössen führen,  haben doch die meisten Kinder, seien sie christlich oder islamisch, palästinensische Wurzeln oder kennen betroffene palästinensische Familien.

Wir wünschen beiden Direktoren, Georges Haddad an der JLSS im Libanon und Khaled Freij an der TSS in Jordanien, eine geschickte Hand im Bemühen um friedliches Zusammenleben an beiden Schneller Schulen. Möge ihr Wirken im 2024 über die Mauern des Schulgeländes hinausstrahlen und das Hoffnungslicht auch in der weiteren Umgebung anfachen. Für die Unterstützung im Gebet und mit Spenden danke ich allen von ganzem Herzen.

Ursus Waldmeier, Präsident des SVS